Zuletzt aktualisiert am 17. Oktober 2019
Ich habe bei mir gemerkt, dass ich oft die Luft anhalte, meine Kiefer aufeinanderpresse, die Schultern nach oben ziehe, Fingernägel kaue usw. Oft staute sich Vieles auf, habe meine Wut, Enttäuschungen und Anspannungen gesammelt und als der berühmte letzte Tropfen dazu kam, ist das Fass übergelaufen. Entweder habe ich dann völlig destruktiv getobt und andere beschuldigt, andere wegen einer Kleinigkeit angeschnauzt oder ich habe mich selbst verurteilt und bin aggressiv gegen mich selbst geworden was sich bei mir als Depressionen zeigte.
Egal wie das Endergebnis ausgesehen hat, es war für alle Beteiligten, vor allem aber für mich sehr unbefriedigend und energieraubend. Auf der Suche nach einer für mich zufriedenstellenden Lösung habe ich mich durch ein paar, für mich sehr hilfreiche Bücher gearbeitet.
Als erstes habe ich mich darum bemüht, meine allgemeine unterbewusste Anspannung bewusst zu machen und meine Kiefermuskulatur, meinen Solarplexus und meinen Schulterbereich ganz bewusst zu entspannen und loszulassen. Auch wenn es nur 3 Sekunden anhält. Umso öfter ich mir über den kompletten Tag verteilt die unbewusste Anspannung bewusst gemacht und dadurch entspannt habe umso besser war es für mich.
Als zweites habe ich mir überlegt, warum ich auf gewisse Situationen angespannt oder verärgert reagiere? Ich habe mich in diesen Situationen einfach hinterfragt und dadurch langfristig meine Einstellung verändert. Ich habe aufgehört, die Dinge als Angriff zu sehen. Nehmen wir an ich stehe an einer roten Ampel und diese wird grün. Ich bemerke dies nicht sofort und der Fahrer hinter mir hupt. Sofort wurde ich hektisch, angespannt, Schweißausbrüche ….
Und warum? Ich war in diesem Moment für den anderen Fahrer im Weg, habe „geschlafen“, nicht schnell genug, habe nicht so reagiert, wie er es erwartet hat und ich habe mich geschämt. Warum habe ich mich geschämt, weil der andere jetzt schlecht über mich denken könnte, Trantüte, „pennst du oder was“? Vielleicht sogar etwas dazu sagen könnte? Lösung ist eigentlich ganz einfach: Stehe gedanklich dazu und sage dir selbst: ja ich habe gepennt, sorry. Oder Ja, ich habe es nicht eilig, ich muss nicht bei grün losstarten mit quietschenden Reifen. Oder ganz einfach -danke für den Hinweis durch das hupen, ich habe gerade den wunderschönen Himmel betrachtet, jetzt weiß ich, dass ich mich wieder auf die Straße konzentrieren muss!
Als drittes gebe ich mir möglichst einmal täglich Zeit, Anspannungen, Ärger und Wut aktiv abzubauen. Ich liebe es meine Trommelmusik aufzudrehen und meinen Körper, als die Arme, die Hände, die Beine, meinen Kopf und meinen Rumpf einfach mit der Musik arbeiten zu lassen. Hierfür bin ich für mich alleine. Keiner der meine spastischen Bewegungen kommentiert oder überhaupt auch nur sieht. Manchmal bin ich angezogen, manchmal aber auch unbekleidet. Ich habe meine Augen geschlossen und lasse mich von der Musik einfach mitnehmen. Vielleicht denke ich an eine ganz bestimmte Situation, die mich verärgert hat und schüttle ganz bewusst die negative Energie aus den Händen und Beinen. Oder ich spüre die Musik und die Kraft der Musik in mir vibrieren und die ganze negative Energie kann sich durch Bewegungen abbauen, die mein Körper selbständig irgendwie macht. Es gibt auch Tage, an denen ist mir nicht nach Musik und ich hüpfe auf dem Trampolin oder einfach mehrmals auf den Boden, Rasen und gebe so meine Wut und meine Aggressivität ab. Ich gehe viel spazieren, wenn ich einen großen starken Baum sehe, renne ich mit Anlauf und natürlich den Händen voraus gegen den Baum und schreie ganz laut.
Ich mache das mehrmals, da ich mich anfangs oft nicht traue, es von Mal zu Mal aber effektiver wird. Würde mich jemand sehen, ja, in der Tat könnten sich die Leute denken, ich bin verrückt. Aber ich mache es erstens nach Möglichkeit, wenn niemand da ist, weil ich einfach ungehemmter bin. Zweitens, arbeite ich gerade daran, dass es mir einfach egal ist, was die anderen in diesem Fall denken 🙂
Scheiss drauf, Hauptsache die Wut und die Anspannung dürfen sich nach außen entladen, damit es in meinem Inneren wieder Platz gibt für positive Erfahrungen. Somit staut sich erst gar nix an, ich bin weniger gereizt, ja, ich würde sagen, deutlich gelassener. Es gibt kein volles Fass, das zum Überlaufen gebracht werden kann, es wird täglich entleert. Somit ist automatisch weniger Wut und Aggression gegen mich selbst und gegen andere vorhanden.
Ich kann’s euch nur ans Herz legen, die Übungen regelmäßig zu machen.
Wissen ist gut, aber wissen alleine hilft nicht, steht auf, überlistet eure Bequemlichkeit und übt.
Servus und Namasté
Deine Monika
Hallo und Danke für den wertvollen Post! Toller Blog.