Zuletzt aktualisiert am 16. Juli 2019
Jetzt kommt die Wahrheit ans Licht. 😊
Über die ganzen tollen gelernten Dinge die ich in den letzten Wochen geschrieben, gebloggt und in meine Podcasts erzählt habe stolpere ich immer mal wieder selbst. Denn das Leben hält nicht an, die Erde dreht sich und dass ist gut so. Denn nur so, kann man sich entwickeln, erforschen und weiterlernen.
Heute war wieder einer dieser Tage:
Meine Tochter wurde gestern von unserer Babykatze beim Spielen in die linke Schulter gebissen. Heute Morgen wacht Sie mit Fieber auf. Leicht panisch bin ich dann in die Notaufnahme gefahren, ich hatte Angst, dass sie eine Blutvergiftung hat (Katzenbisse entzünden sich zu 50% lt. Internet). Mist, denn von der linken Schulter bis zum Herz ist es nicht weit.
Gelassenheit und Achtsamkeit? Fehl am Platz.
Als ich meiner Tochter etwas unsensibel mitteilte, dass wir jetzt ins Krankenhaus, statt zur Oma fahren, hatte sie natürlich Panik. Dann sagte Sie mir, die Katze hat nur gekratzt und nicht gebissen?
„Häh?“ Jetzt musste ich abwägen, ob sie das revidiert, damit sie nicht ins Krankenhaus muss? Oder hat sich mich den Tag zuvor angeschwindelt um das Drama etwas größer zu machen? Vielleicht zu wenig Aufmerksamkeit? Egal, wir fahren jetzt ins Krankenhaus. Anschließend rede ich mit ihr und versuche herauszufinden, was denn nun die Wahrheit ist.
Im Krankenhaus angekommen wurden wir behandelt, aber ich hatte immer das unterschwellige Gefühl, dass Sie mir sagen wollten: „Warum fahren Sie statt zur Notaufnahme nicht zum Kinderarzt? Wegen dem Kratzer kommen Sie in die Notaufnahme?“
Hmmm, ich habe mich tatsächlich geschämt und versucht mich zu rechtfertigen. Ich bin nicht für mich eingestanden sondern habe mich klein gefühlt, warum ich da jetzt so einen Terz mache. Ja, ich hatte Panik.
Zusätzlich hatte ich noch Schuldgefühle, weil mein Mann die Katze ohnehin nicht haben will. Seine Worte heute Morgen? „Des Scheiß-Viech, warum können wir den nicht einfach weggeben. Den braucht doch keine Sau“. Ja, ich gebe zu, das hat gesessen.
Meine Gedanken sind Amok gelaufen, die Gefühle gleich mit. Wenn ich meine Tochter an einer Blutvergiftung verliere wegen einer Katze, die uns zugelaufen ist, die mein Mann eh nicht haben will, dann werde ich meinem Lebtag nicht mehr froh…..
Irgendwie steh ich seither etwas neben mir.
Ich war beim Bäcker Mittagessen holen, habe bezahlt und bin zurück. Dort habe ich festgestellt, dass ich die Hälfte beim Bäcker liegen lassen habe. Also, nochmal zurück.
Dann habe ich im Büro etwas gefaxt und eine Ziffer vergessen, somit kommt es auch nicht an. Achtsamkeit und Gelassenheit? Ne, ist heute irgendwie in einem anderen Universum, jedenfalls nicht von mir greifbar.
Es geht weiter. Über Insta hat mich ein Herr eines Online-Magazins angeschrieben, was ich denn eigentlich beruflich mache. Daraufhin wollte ich mir sein Profil ansehen. Nachdem ich mich mit Sozial Media nicht so gut auskenne habe ich ihn versehentlich per Videochat angerufen. Wie gesagt, versehentlich. Vor lauter Panik, denn ich konnte das Ding nicht beenden, habe ich, bevor jemand abnimmt, mein Handy ausgeschalten….., ohne Witz. Ich weiß nicht was ich in dem Moment gedacht habe. Das etwas explodiert wenn der Herr abnimmt? 😊 Ja, ehrlicher und die Herausforderung anzunehmen wäre besser gewesen. Zu sagen, hey sorry, bin auf den falschen Knopf gekommen, wollte dein Profil anschauen, jetzt hab ich dich versehentlich angerufen. Wäre ja eigentlich gar nicht so schwer, oder? Netterweise hat er mir nun seine Telefonnummer hinterlassen und wir haben einen Termin ausgemacht. Und ja ich bin total nervös. Ich habe keine Ahnung warum, was soll denn schon passieren, oder was soll nicht passieren?
Der restliche Tag ging dann so weiter: Abends habe ich mich dann noch mit meinem Mann gestritten. Habe gebrüllt, verallgemeinert und war extrem unfair. Obwohl ich das in dem Moment wusste, kam die Anspannung und Stress des Tages, die für mich verletzenden Worte in der Früh und irgendwie alles zusammen. Ich habe mein Yoga verpasst und zusätzlich vergessen, mich um mein Reitbeteiligungspferd zu kümmern.
Zeit für einen Spaziergang. Ich muss meine Wut, meine Anspannung ganz bewusst rauslassen. Ich gehe jetzt Bäume anbrüllen und kümmere mich um meine Gefühle.
Fazit: Heute ist ein Scheiss-Tag, oder ein „eigentlich Tag“ und ich wäre heute gerne anders. Gelassen, achtsam, bewusst, ehrlich, mutig zur Abgrenzung, dass ich zu mir stehe, dass ich nichts persönlich nehme oder mich nicht angegriffen fühle.
Meine heutige restliche Tagesaufgabe ist es, dass ich mich auch an „eigentlich-Tagen“ akzeptiere und mich dafür nicht selbst verurteile, bestrafe und mich dafür schäme, dass ich mich schäme. Das ich nervös sein darf. Das ich heute meine Gedanken nicht so gut fokussieren kann, dass ich mich heute eben weniger abgrenzen kann und mich auch noch angegriffen fühle. Und dann entschuldige ich mich bei meinem Mann, der definitiv als Fußabtreter herhalten musste.
Und das ich „eigentlich“ vollkommen ok bin und uneigentlich auch. Ich probiere es einfach morgen wieder, denn es gibt einfach Tage, da klappt es besser und es gibt Tag an denen geht man sogar einen Schritt zurück. Aber auch dass gehört zum Leben dazu. 😊
In diesem Sinne,
Servus und Namasté
Deine Monika